„Wenn man wüsste, in welche Richtung das alles gehen, was geschehen wird. Es ist nicht ganz einfach, die Wirklichkeit einschätzen und sich festlegen zu müssen, obwohl die Umstände, die man sich wünscht, im Angebot nicht geführt werden.“ (Arno Geiger, „Es geht uns gut“)
Mit diesem Satz, den der Autor einem der Protagonisten, Dr. Richard Sterk, in den Mund legt, zeigt Geiger auf, was im Zentrum des Romans steht. Auch wenn verschiedene Mitglieder einer Wiener Familie über rund 7 Jahrzehnte hinweg verschiedenste Gefühlsregungen, politische Umwälzungen sowie umgekehrt depressive Einsamkeit und Langeweile erleben, bleibt ihnen eines gemein: Die Unvorhersehbarkeit des Lebens selbst. Sie ist es, die alle miteinander verbindet und ihnen gleichermaßen die großen Aufgaben und Richtungsentscheidungen im Leben abtrotzt – ohne dass die Betroffenen eine Vorstellung davon haben, ob sie das Richtige tun.