1
Es gibt viele schöne Dinge
für ein Gedicht, die ein Gedicht
nicht mehr brauchen,
weil sie so schön sind.
2
Dennoch, ich wollte sie nennen, alle,
bis zur weißen Blüte der Kirsche.
3
Aber immer, zwischen den Zeilen,
bleibt etwas übrig. (Kurt Drawert, „Zwischen den Zeilen“)
Mit diesem Gedicht beschreibt Kurt Drawert die Wichtigkeit und Bedeutung des literarischen Schreibens auch und gerade in unserer heutigen Zeit. Und deshalb bleibt nur, ihn auch hier zu zitieren mit folgenden Worten:
„Aber kann eigentlich etwas schwieriger, komplexer und rätselhafter sein, als das Leben selbst, das zu verstehen wir uns bemühen mit den Mitteln der Sprache und der Literatur? Wo sind wir hingekommen, wenn wir keine Instanz mehr suchen, die das Leben dort reflektiert, wo es festgefahren ist und in der Sackgasse steckt. […] Mit dem Schönen können wir sehr gut allein sein, mit dem Unglück nicht.“